Mittwoch, 11. Oktober 2017

Wieder Kind

Als ich noch klein war, war es mein größtes Ziel endlich erwachsen zu werden.
Endlich selbst bestimmen wie ich leben will, wie viel ich fernsehen darf und wie viel ich mitarbeiten muss. Es schien das Paradies zu sein alles selber bestimmen zu dürfen, selber Auto zu fahren, Geld zu haben das man dann auch ohne das mitreden anderer ausgeben darf.

Ohh, welch kindlicher Irrsinn!
Jetzt darf, nein muss ich alles selber machen. Und Geld hat man auch nur wenn man dafür arbeitet.
Und dann kommen da noch die Sorgen dazu wenn es mal nicht so läuft wie geplant, wenn man an seine Grenzen stößt oder einen die eigenen Kinder mit ihrem Streben nach genau denselben Dingen schier in den Wahnsinn treiben.


























Die Momente häufen sich, in denen ich mir wünsche wieder Kind zu sein!
Unbeschwert, ohne Verantwortung, ohne Pflichten, ohne Sorgen.
Zeit zu haben einfach zum spielen, lesen, Seele baumeln lassen.
Einfach nur leicht und unbeschwert!
Kein tägliches Essen kochen,putzen, einkaufen, Wäsche waschen, Hausaufgaben betreuen, zu Verabredungen kutschieren, keine lästigen Telefonate, anstrengenden Gespräche, wichtigen Termine, hochgestochenes Beamtendeutsch das kein Mensch versteht - naja ich zumindest oft nicht :-(

Dann hätte ich jetzt keinen Kaufvertrag an der Backe mit Klauseln drin die mir, als so üblich, verkauft wurden, jetzt aber für Schwierigkeiten und Stress sorgen.
Denn dann würde sich mein Papa darum kümmern, und ich würde keinen Gedanken daran verschwenden mich mit Banken und Notaren rum zuärgern.

Mein Mann sagte in so einer Situation: "Da müssen wir wohl wieder mit Papa reden."
Es ist tröstlich, dass wir das immer noch können - uns mit unseren Sorgen an die Eltern wenden, uns Rat und Hilfe holen, aber die Verantwortung die bleibt bei uns. 

Doch da sagte eine leise Stimme in mir: "Ja, das solltet ihr; mit dem Papa reden!"
Und mir wurde wieder bewusst, ich habe einen GOTT den ich Papa nennen darf, der immer für mich da ist, für mich sorgt und der mich nicht nur berät mit meinen Sorgen - nein der mir meine Sorgen sogar abnimmt. Bei ihm darf ich wieder sein wie ein Kind! Sorglos und unbeschwert in Papas Armen.

Jesus sagt:
"Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, werdet ihr nie ins Himmelreich kommen.  Deshalb: Wer so gering wird wie ein Kind, der ist der Größte im Himmelreich."     
Matthäus 18,3-4



Diese Herausforderung hat die Menschen damals auch schon vor die Frage gestellt: Umkehren?
Zurück in die Kindheit? Auch wenn ich mir das manchmal wünsche ist es nicht möglich. Unsere Eltern würden sich bedanken wenn wir wieder bei Ihnen unterkriechen würden und sie für uns sorgen müssten. Und selbst im Hinblick auf die eigenen Kinder sind wir froh, dass sie selbständig werden und wir in absehbarer Zeit die Verantwortung für ihr Leben in ihre eigenen Hände legen dürfen.

Umkehren in den Status Kind ist also nicht möglich und auch nicht gewünscht, zumindest nicht in unseren menschlichen Beziehungen.

Anders ist es in unserer Beziehung zu unserem himmlischen Vater!
Er wünscht es sich, dass wir bei ihm wieder ganz Kind sind.
So wie ein Kind, das bedingungslos darauf vertraut, dass der Papa es beschützt, versorgt, begleitet, auffängt...     An dessen Hand es auch neue Wege ohne Furcht geht, voller Vertrauen. Ich glaube das ist das Geheimnis des Umkehren und wie ein Kind werden. Wenn wir nicht nur mit dem Mund bekennen, dass wir Gottes Kinder sind, sondern das auch leben. Ihm unsere Sorgen und Nöte mitteilen und im Vertrauen weiter gehen, dass er sich wirklich auch darum kümmert und uns mit unseren Problemen helfen wird.
Das Weitergehen ist dabei auch sehr wichtig.  Jemand hat mal zu mir gesagt, das weiterbewegen ist sehr wichtig, denn nur ein Schiff das fährt kann gelenkt werden. Wenn wir aus Furcht nur im Hafen warten wird womöglich nie etwas passieren weil wir nicht gelenkt werden können.

Und so haben wir es dann auch gemacht: Mit unserem Papa geredet! Ihm unsere Sorgen gesagt und Schritte gegangen die uns dem ersehnten Ziel näher bringen sollen. Die Richtung wird Papa dann schon zeigen und für alles was wir brauchen zur rechten Zeit sorgen.
Und wenn Zweifel hochkommen, dann will ich sagen: "Papa ich vertraue dir, dass du es in der Hand hast!"
Und wenn die Sorge wieder anklopft, dann will ich sagen:  "Danke Vater, dass du dich schon darum kümmerst."
Und wenn mich wieder Unruhe befällt, dann kann ich sagen:   "Jesus ist der Herr, ihm vertraue ich!"

Und das dürfen wir immer und immer wieder tun so oft uns die Sorgen und Zweifel wieder überrollen wollen und uns den Schlaf rauben, dürfen wir sie zurückweisen in dem wir unserem Papa unser Vertrauen immer wieder neu aussprechen. Das ist nicht leicht und ich werde auch noch oft scheitern aber ich darf wissen, dass Papa mir das nicht übel nimmt und mir immer wieder Mut macht ihm zu vertrauen. Dann werden wir erleben, dass er unser Herz mit seinem Frieden füllen wird der unseren Verstand zum schweigen bringen wird, weil seine Weisheit höher ist als all unser Denken!





"Schaut die Vögel an. Sie müssen weder säen noch ernten noch Vorräte ansammeln, denn euer himmlischer Vater sorgt für sie. Und ihr seid doch viel wichtiger als sie."         
Matthäus 6,26

"Euer himmlischer Vater kennt eure Bedürfnisse. Macht das Reich Gottes zu eurem wichtigsten Anliegen, lebt in Gottes Gerechtigkeit, und er wird euch all das geben, was ihr braucht."   
Matthäus 6,32-33

Diese Zusagen gelten schon jetzt für unser irdisches Leben aber noch viel mehr für die ewige Zukunft!

Danke Papa!