Freitag, 29. Dezember 2017

Großstadtschaden

Auf dem Land da ticken die Uhren anders.
Und ich stelle fest dass ich doch einen rechten Großstadtschaden habe  ☺

So ein Umzug bringt doch einige Veränderungen mit sich, und diese Veränderungen wollen viiiiiiele Institutionen, Behörden, Verwandte und Freunde mitgeteilt bekommen. Und so schließt sich an das ein und aus gepacke auch die Rennerei an.
Der erst Weg natürlich ins Bürgerbüro. Gnaz ordentlich und regelgerecht ummelden um dem weiteren Fluss den Weg zu öffnen.
Im Örtchen angekommen war ich überrascht nicht lange nach einem Parkplatz suchen zu müssen, nein es gab sogar Ausswahl!  Also schnell die Lücke besetzt und auf die suche nach einem Prakscheinautomat gemacht doch es war weit und breit keiner zu finden 😞 merkwürdig!  Doch unser Schaden soll es nicht sein, wenn wir die Parkgebühr sparen können dachte ich. Also ging es nun ins Rathaus. Dort angekommen, was vom Parkplatzaus gerade mal 50m waren, hielt ich Ausschau nach einem Ticketautomaten. Schließlich muss mann wissen wann man dran ist. Doch wir wurden von einer Mitarbeiterin, scheinbar auf der Suche nach Kundschaft, direkt an einen frein Platz durchgewunken. Welch überschaubare Zustände, zwei von drei Plätzen waren frei. Doch zu unserem Leidwesen waren unsere Papiere nicht vollständig, und wir mussten nochmal zurück. Doch alles kein Problem, 10 Minuten später saßen wir an eben demselben Tisch, der Andrang war immer noch überschaubar ;-), und konnten endlich die neue Adresse in unsere Ausweise eintragen lassen.
Dieses war der erste Streich doch der zweite folgt zu gleich.

Der nächste aüsserst wichtige Anlaufpunkt - die Krankenkasse.
Auch dort wollten wir unsere Veränderungen kund tun. Der erste schwierige Punkt war in dem Fall das Gebäude bzw. den Eingang zum besagten Ort zu finden. Einwenig versteckt und klein entdeckten wir dann doch das Schild das uns den Weg wies. Wir traten ein und stellten fest ein einziger Schalter, eine verweiste Mitarbeiterin die uns freudig begrüßte und zu sich an den Tisch winkte. 10 Minuten später waren wir schon wieder freundlich verabschiedet worden. Und ich konnte ein weiters Häckchen auf meiner Liste machen.
Wenn man bedenkt, dass das Rathaus und die Filiale der Krankenkasse in den Nachbarorten unseres Dorfes liegen und das jeweils in entgegengesetzter Richtung. War die erledigung der Angelegenheiten in einer Stunde wirklich Rekordzeit. Solange hätte ich in der Stadt mindestens schon warten müssen um überhaupt an die Reihe zu kommen.

Das Autofahren an sich macht mir hier endlich wieder Freude.
Viele Strecken kann ich ganz ohne lässtige Ampeln zurücklegen, und erkunde mit viel Freude das Dörfliche Hinterland. Ein Manko hat das ganze, es fehlen oft die Bürgersteige. Wenn ich also zu Fuß unterwegs bin ist das ganze doch manchmal etwas heikel, denn schnelle Autos, die gibt es auch auf dem Dorf.




Das Vorräte einfahren, also Einkaufen, empfinde ich noch recht umständlich. Hatte ich vorher einen Discounter und einen großen Supermarkt in der Nähe - gibt es hier mehrere Discounter und kleinere Supermärkte in der Nähe aber ich bin oft am Suchen und finde doch nicht alles so dass zwischendurch das Aufsuchen eines Supermarktes in der Stadt nötig ist. Da wir uns noch oft genug dort aufhalten ist das kein großes Problem. Es müssen sich aber noch neue Gewohnheiten entwickeln und vielleicht auch manche Ansprüche etwas reduzieren.  Und ich muss feststellen das ich oft mehr Zeit als üblich für den Einkauf brauche. Denn es wohnen soviele Bekannte und Freunde in der Gegend, so dass ich fast jedesmal jemanden treffe den ich kenne und mit dem ich mich dann verquatsche.  Was mir, trotz 30 Jahren in der gleichen Siedlung, in der Stadt nur selten passiert ist, passiert hier fast jedesmal.

Ich bin auch noch oft überrascht und auch einwenig beschämt, dass ich nur so langsam lerne, wenn ich auf der Straße von mir unbekannten gegrüßt werde.
Die anonymität der Großstadt hat mich doch sehr geprägt. Wir kannten kaum einen der dortigen Nachbarn mit Namen und dass man gegrüßt wurde war auch eher selten.

Hier sagen sich die Nachbarn und Dorfbewohner noch Guten Tag!
Und Fuchs und Hase Gute Nacht!
Die Fasane gehen hinter meinem Gartenzaun spazieren und die Meisen fliegen Pirouetten vor meinem Küchenfenster.
Wenn ich Abneds auf der Terrasse stehe höre ich den Fussballtrainer der knappe 2 km entfernt die Spieler auf dem Fußballplatz  zusammenstaucht.
Die Pferde auf der Koppel wiehern und den Hahn krähen.
Und ich genieße den Frieden!
Den Frieden den ich bekommen habe im Gegenzug zu Autolärm, Staus, Anonymität und Hektik.

Auf dem Land da ticken die Uhren anders!
Und ich verabschiede mich langsam von meinen Großstadt Gewohnheiten, behebe den Schaden und lasse den neuen Rhythmus mein Leben neu gestalten.



Montag, 25. Dezember 2017

Sehnsuchtstage

Weihnachten!
Der Sehnsuchtstag des Jahres ist endlich da!
Gott sehnt sich danach uns nah zu sein, und wir warten voller Freude und Sehnsucht auf diese besonderen Tage.

Und ich staune wie schnell das Jahr wieder dahin geflogen ist.
Ich bin immer bemüht die Adventszeit so ruhig wie möglich zu gestalten und den Geschenke Stress schon im November abzuhacken. Doch in diesem Jahr wollte es mir einfach nicht gelingen. Die Adventszeit füllte sich schneller mit Terminen und Verpflichtungen als mir lieb war und dann fehlte auch noch die vierte Adventswoche!
Um Besinnlichkeit und Ruhe ringend versuchte ich Stress zu mindern und Dinge hinzunehmen die ich nicht ändern konnte. Meine Fenster sind diesmal nicht alle zum Fest blitzeblank, mein Wohnzimmer ist noch nicht Katalog würdig ;-) , hinterm Tannenbaum verstecken sich noch Kistenstapel, die Möbel steht noch nicht komplett am richtigen Platz aber ich habe Platz für Gemeinschaft und Gemütlichkeit, ich habe es warm und schön und will mein unvollkomenes Haus den Menschen öffnen die mir begegnen wollen.  -  Denn darauf kommt es an!




Jesus begegnet uns, und das nicht im Königspalast sondern in einem Stall und die Engel persönlich laden die Weihnachtsgäste ein zu kommen - ohne Scheu vor Unvollkommenheit, Armut und Dreck.
Denn Gott selbst lässt sich darauf ein in unsere Unvollkomenheit und Armut hinab zu kommen, uns gleich zu werden, nachspüren zu können was Mensch sein bedeutet.  Mensch mit Verletzlichkeit, Sehnsucht, Hoffnung, Unvollkommenheit, Freude, Liebe...
Und so sehr wir uns nach Liebe sehnen, sind wir nicht in der Lage solch vollkommene Liebe weiterzugeben, es sei denn wir lassen uns beschenken von der vollkommenen, ewigen Liebe des Schöpfers die er uns gerade an Weihnachten in so besonderer Weise zum Ausdruck bringt - er schenkt sich selbst!




Und ich öffne IHM mein Herz, atme seine Gegenwart und lasse es von seiner Liebe füllen und verändern.
Heute schenkt er mir ein paar Stunden in seiner Gegenwart, ganz in Ruhe ohne Weihnachtstrubel, Gottesdienst und viele Menschen, begegnet er mir!
Denn eine Erkältung hat mich heute gezwungen den Weihnachtsgottesdient zu schwänzen und nun sitze ich in Decken gehüllt vor dem wärmenden Kamin und trinke Tee - ganz viel Tee!



Und meine Seele hält Zwiesprache mit dem Geburtstagskind. Eigentlich wollte ich ihn heute mit Liedern loben doch meine Stimme  macht einfach nicht mit. Und doch habe ich das Gefühl ich bin IHM ganz nah, in meiner Schwachheit und Unvollkommenheit ist er hier bei mir, weil all die Geschäftigkeit uns manchmal seiner Nähe beraubt will ich den Moment genießen - denn er kommt mir ganz nah!

Und diese Nähe des allmächtigen Gottes wünsche ich euch allen - ER will einem jeden begegnen und ganz nah sein. All unsere Sehnsucht wird in IHM gestillt denn er kennt die tiefste Sehnsucht unseres Herzens.

Seid gesegnet in diesen Weihnachts-Tagen und besonders im kommenden neuen Jahr. Möge die Gegenwart des allmächtigen Gottes mit euch sein!

Mittwoch, 8. November 2017

Tatsächlich geschafft...

Jetzt ist doch tatsächlich ein ganzes Jahr ins Land gegangen und mein Blog hat Geburtstag!  Tatatata!!!!!

Ein Jahr in dem ich meine Erlebnisse und Gedanken mit euch geteilt habe, euch an meinen Fragen und auch an manchen Antworten habe teilhaben lassen.
Zwischendurch habe ich mich gefragt für wen ich das hier eigentlich mache.
Ist es meine Therapie oder ist es ein weitergeben an Infos und Anregungen, vielleicht auch Ermutigungen. Ich muss sagen, dass es mir doch auch wichtig ist zu sehn ob es gelesen wird was ich hier schreibe.  Ob es Menschen interessiert was ich erlebe und hoffe dabei, dass ich mit meinen Berichten vielleicht auch manch einen von euch warnen konnte der auch überlastet ist und sich nahe an seinen Grenzen bewegt. Denn das war mein Antrieb - das andere Menschen etwas über Burnout erfahren bevor sie mitten drin stecken,  so wie es mir ergangen ist. Und es ist ein langer Weg heraus aus dem Tief, der für mich immer noch nicht zu Ende ist. Die Erfahrungen die ich dabei mit Gott gemacht habe möchte ich aber nicht missen. Gerade in den Tiefen erlebe ich seine Nähe und Gegenwart besonders stark. Er geht Schritt für Schritt mit und beschenkt uns auf wunderbare Weise.

Wir stecken im Moment im Endspurt unseres Umzugs. In wenigen Tagen ist DER Tag. Vier Monate intensive Renovierungsarbeiten und Umzugsvorbereitungen liegen hinter uns.



Überall stapeln sich Kisten und wir sind umgeben von leeren Möbeln und Wänden, aber eine meiner Fragen löst sich damit auf. Das Haus ist verkauft, das neue gefunden und nun bald bezogen. Nach 30 Jahren in der selben Siedlung, an der selben Straße wird es jetzt eine Herausforderung sich in einem anderen Ort einzuleben und zurechtzufinden. Doch die Vorfreude ist größer als die Angst, und in all dem Trubel und Stress durften wir uns 5 Tage Auszeit zu zweit nehmen und auf unserer Lieblingsinsel Langoog Kraft und Ruhe tanken - uuund unseren 20. Hochzeitstag feiern.






Mein Herz ist erfüllt von Dankbarkeit!
Dankbarkeit
 - für einen Gott den ich Vater nennen darf und der sich um mich kümmert und versorgt. Dessen Gegenwart ich in allem um mich her entdecke.
 - für 20 glückliche Ehejahre mit einem wunderbaren Menschen an meiner Seite
 - für 4 einmalige Kinder
 - für Familie und Freunde, die mit mir feiern aber auch gerne helfen
 - für Arbeit aber besonders auch für Urlaub ☺
 - für mein Zuhause - das mit Dach und Wänden; und meine Heimat - meine geliebte Familie
 - für Abschiede und Neuanfänge  -  denn ohne das Vergehen des Alten kann kein neues werden

Der Neuanfang ist geschafft!
Der Umzug liegt hinter uns bevor ich Zeit hatte den Post zu veröffentlichen  😉 und mein Blog ist noch eine Woche älter geworden.
Der Zustand von Kisten umgeben zu sein hat sich aber noch nicht geändert.
Der Unterschied ist nur jetzt muss nicht alles in Kisten rein sonder  raus, und oft ist es ein ständiges Suchen wo denn nun das drin ist was man sucht. Manches habe ich schon gefunden anderes suche ich immer noch und bis endlich alles wohnlich und an seinem Platz ist wird es wohl noch dauern - aber ich will mich nicht beklagen. Ein Ziel ist erreicht und ich freue mich schon darauf hier neues zu entdecken und für mich zu erobern, z.B. neue Walking Strecken, Einkaufsmöglichkeiten, Nachbarn, ...


Umzugshelfer bei ihrer wohlverdienten Mittagspause auf der neuen Terrasse. 
Für den 4. November hatten wir wunderbares Frühlingshaftes Wetter.

Frühstück inmitten von Kisten und Möbeln.

Die Küche wird auch langsam fertig.

Mal sehen wovon ich euch noch berichten werde.

Mittwoch, 11. Oktober 2017

Wieder Kind

Als ich noch klein war, war es mein größtes Ziel endlich erwachsen zu werden.
Endlich selbst bestimmen wie ich leben will, wie viel ich fernsehen darf und wie viel ich mitarbeiten muss. Es schien das Paradies zu sein alles selber bestimmen zu dürfen, selber Auto zu fahren, Geld zu haben das man dann auch ohne das mitreden anderer ausgeben darf.

Ohh, welch kindlicher Irrsinn!
Jetzt darf, nein muss ich alles selber machen. Und Geld hat man auch nur wenn man dafür arbeitet.
Und dann kommen da noch die Sorgen dazu wenn es mal nicht so läuft wie geplant, wenn man an seine Grenzen stößt oder einen die eigenen Kinder mit ihrem Streben nach genau denselben Dingen schier in den Wahnsinn treiben.


























Die Momente häufen sich, in denen ich mir wünsche wieder Kind zu sein!
Unbeschwert, ohne Verantwortung, ohne Pflichten, ohne Sorgen.
Zeit zu haben einfach zum spielen, lesen, Seele baumeln lassen.
Einfach nur leicht und unbeschwert!
Kein tägliches Essen kochen,putzen, einkaufen, Wäsche waschen, Hausaufgaben betreuen, zu Verabredungen kutschieren, keine lästigen Telefonate, anstrengenden Gespräche, wichtigen Termine, hochgestochenes Beamtendeutsch das kein Mensch versteht - naja ich zumindest oft nicht :-(

Dann hätte ich jetzt keinen Kaufvertrag an der Backe mit Klauseln drin die mir, als so üblich, verkauft wurden, jetzt aber für Schwierigkeiten und Stress sorgen.
Denn dann würde sich mein Papa darum kümmern, und ich würde keinen Gedanken daran verschwenden mich mit Banken und Notaren rum zuärgern.

Mein Mann sagte in so einer Situation: "Da müssen wir wohl wieder mit Papa reden."
Es ist tröstlich, dass wir das immer noch können - uns mit unseren Sorgen an die Eltern wenden, uns Rat und Hilfe holen, aber die Verantwortung die bleibt bei uns. 

Doch da sagte eine leise Stimme in mir: "Ja, das solltet ihr; mit dem Papa reden!"
Und mir wurde wieder bewusst, ich habe einen GOTT den ich Papa nennen darf, der immer für mich da ist, für mich sorgt und der mich nicht nur berät mit meinen Sorgen - nein der mir meine Sorgen sogar abnimmt. Bei ihm darf ich wieder sein wie ein Kind! Sorglos und unbeschwert in Papas Armen.

Jesus sagt:
"Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, werdet ihr nie ins Himmelreich kommen.  Deshalb: Wer so gering wird wie ein Kind, der ist der Größte im Himmelreich."     
Matthäus 18,3-4



Diese Herausforderung hat die Menschen damals auch schon vor die Frage gestellt: Umkehren?
Zurück in die Kindheit? Auch wenn ich mir das manchmal wünsche ist es nicht möglich. Unsere Eltern würden sich bedanken wenn wir wieder bei Ihnen unterkriechen würden und sie für uns sorgen müssten. Und selbst im Hinblick auf die eigenen Kinder sind wir froh, dass sie selbständig werden und wir in absehbarer Zeit die Verantwortung für ihr Leben in ihre eigenen Hände legen dürfen.

Umkehren in den Status Kind ist also nicht möglich und auch nicht gewünscht, zumindest nicht in unseren menschlichen Beziehungen.

Anders ist es in unserer Beziehung zu unserem himmlischen Vater!
Er wünscht es sich, dass wir bei ihm wieder ganz Kind sind.
So wie ein Kind, das bedingungslos darauf vertraut, dass der Papa es beschützt, versorgt, begleitet, auffängt...     An dessen Hand es auch neue Wege ohne Furcht geht, voller Vertrauen. Ich glaube das ist das Geheimnis des Umkehren und wie ein Kind werden. Wenn wir nicht nur mit dem Mund bekennen, dass wir Gottes Kinder sind, sondern das auch leben. Ihm unsere Sorgen und Nöte mitteilen und im Vertrauen weiter gehen, dass er sich wirklich auch darum kümmert und uns mit unseren Problemen helfen wird.
Das Weitergehen ist dabei auch sehr wichtig.  Jemand hat mal zu mir gesagt, das weiterbewegen ist sehr wichtig, denn nur ein Schiff das fährt kann gelenkt werden. Wenn wir aus Furcht nur im Hafen warten wird womöglich nie etwas passieren weil wir nicht gelenkt werden können.

Und so haben wir es dann auch gemacht: Mit unserem Papa geredet! Ihm unsere Sorgen gesagt und Schritte gegangen die uns dem ersehnten Ziel näher bringen sollen. Die Richtung wird Papa dann schon zeigen und für alles was wir brauchen zur rechten Zeit sorgen.
Und wenn Zweifel hochkommen, dann will ich sagen: "Papa ich vertraue dir, dass du es in der Hand hast!"
Und wenn die Sorge wieder anklopft, dann will ich sagen:  "Danke Vater, dass du dich schon darum kümmerst."
Und wenn mich wieder Unruhe befällt, dann kann ich sagen:   "Jesus ist der Herr, ihm vertraue ich!"

Und das dürfen wir immer und immer wieder tun so oft uns die Sorgen und Zweifel wieder überrollen wollen und uns den Schlaf rauben, dürfen wir sie zurückweisen in dem wir unserem Papa unser Vertrauen immer wieder neu aussprechen. Das ist nicht leicht und ich werde auch noch oft scheitern aber ich darf wissen, dass Papa mir das nicht übel nimmt und mir immer wieder Mut macht ihm zu vertrauen. Dann werden wir erleben, dass er unser Herz mit seinem Frieden füllen wird der unseren Verstand zum schweigen bringen wird, weil seine Weisheit höher ist als all unser Denken!





"Schaut die Vögel an. Sie müssen weder säen noch ernten noch Vorräte ansammeln, denn euer himmlischer Vater sorgt für sie. Und ihr seid doch viel wichtiger als sie."         
Matthäus 6,26

"Euer himmlischer Vater kennt eure Bedürfnisse. Macht das Reich Gottes zu eurem wichtigsten Anliegen, lebt in Gottes Gerechtigkeit, und er wird euch all das geben, was ihr braucht."   
Matthäus 6,32-33

Diese Zusagen gelten schon jetzt für unser irdisches Leben aber noch viel mehr für die ewige Zukunft!

Danke Papa!


Donnerstag, 21. September 2017

Fragen

Dunkelheit umgibt uns, immer wieder unterbrochen von den Scheinwerfern entgegen kommender Autos. Vermutlich auch voll bepackt mit Reisegepäck und froher Erwartung - denn die uns entgegen kommen fahren gen Süden, zu den Stränden, Buchten, Wasser und Sand. Voller Vorfreude auf erholsame Urlaubstage.

Wir sind schon auf dem Rückweg, auf der Rückbank drei schlafende Kids - die auf der Hinfahrt vor Aufregung und Freude kaum ein Auge zugemacht haben,  schlaffen jetzt tief und fest. Später werden sie behaupten, dass sie überhaupt nicht schlaffen konnten, aber jetzt hört man nur ruhigen Atem, ab und zu vom Schnarchen unterbrochen.
Mein Mann und ich reflektieren einmal das Erlebte, was haben wir im Gepäck?
Auf jedenfall eine neue Erfahrung, neue Sprache, neues Land, neue Landschaft. 
Von vielen begeisterten Urlaubsberichten angesteckt haben wir uns, entgegen unserer Regel, entschieden diesmal auch nach Kroatien zu fahren.
Nach Gewohnheit Sommer Italiener, schon einweing mit Sprache und Umgebung vertraut, haben wir es diesmal gewagt neue Gebiete zu erobern.
Jetzt, auf dem Rückweg, müssen wir feststellen - Eroberungen kosten Kraft, Gewohnheiten sind doch erholsamer.



Begründet auf den Herausforderungen des Lebens suchen wir Erholung.
Erholung von den Anforderungen des Alltags, ohne viele Entscheidungen, ohne Auseinandersetzungen, ohne neue Erkundungen - einfach nur alt bewährtes, schon bekanntes, einfach entspanntes.  Und wenn Kroatien durchaus eine Reise wert ist, haben wir genau das vermisst.

Das Leben heutzutage ist so voller Entscheidungen, dass ich einfach nur noch müde bin immer wieder welche treffen zu müssen, und die fragen die mir das Leben stellt reißen nicht ab. Kaum ist man zu Hause angekommen sind sie wieder präsent und fordern meine Aufmerksamkeit.

Wird unser Jüngster die notwendig gewordene Schuljahr-Wiederholung gut wegstecken?
Werden sich neue Freundschaften ergeben, und die erhoffte Entspannung im Punkt Schulische Leistung?
Wird die Große sich in einer neuen Stadt, neuen Uni, und mit neuer Mitbewohnerin gut einleben?
Schaffen die anderen Beiden den erhofften Abschluss?
Wo muss ich sie mehr unterstützen?


Als Mutter ist es mein Job mir Gedanken (ich wähle bewusst dieses Wort, denn Sorgen sind schon so negativ behaftet) zu machen, auch wenn ich immer weniger Einfluss nehmen kann auf das Leben meiner Kinder.  Ich kann ihnen nicht alle Steine aus dem Weg räumen und auch nicht vor Enttäuschungen und Verletzungen bewahren. Auch wenn ich mich da oft Ohnmächtig fühle, muss ich akzeptieren, dass meine Kinder ihr Leben zunehmend selbstständig gestalten.


Zudem steht für uns als Familie, nach 15 Jahren im Eigenheim, ein Umzug an. Frei gewählt und seit langem gewünscht hat endlich der Verkauf unseres Hauses geklappt und auch das gewünschte Ziel, ein ruhig gelegenes Haus im Vorort, scheint in greifbare Nähe gerückt zu sein.
Und schon überrollen mich die Entscheidungen!
Eine neue Küche soll es diesmal werden, aber ich habe mir nicht vorstellen können, dass es so stressig sein kann diese auszusuchen und zusammen zustellen. Für jede Kleinigkeit muss eine Entscheidung getroffen werden: Design, Form, Farbe, Funktionalität, Küchengeräte, Marken, Besteckkästen und, und, und...
Nach mehreren Terminen und noch mehr Telefonaten ist die Küche endlich bestellt, und dann - bricht der kalte Angstschweiß aus - ich habe doch noch etwas vergessen, und vielleicht sollte das eine oder andere doch nochmal geändert werden???  Meine Angst etwas falsch zu machen besonders bei großen oder teuren Entscheidungen holt mich mal wieder ein. Und ich muss mir sagen, "Es ist jetzt gut wie es ist und es ist nicht für die Ewigkeit! " - "Ahhh, aber es wird mich wurmen wenn es nicht perfekt ist!"  Okay, tief durchatmen und entspannen. Wenn es erstmal fertig ist mache ich das Beste draus. Zumindest ist die Entscheidung jetzt vom Tisch!

Doch von Entspannung kann noch keine Rede sein, denn hinter der nächsten Ecke wartet schon die nächste Frage auf mich:
Wie geht es mit dem Job weiter?
Mittlerweile seit einem Jahr arbeitsunfähig, drängeln die zuständigen Instanzen nach Entscheidungen.
Welche Perspektiven gibt es?
Ich kann es einfach noch nicht sagen. Wenn schon der einfache Familien Alltag mich immer wieder an meine Grenzen bringt, wie soll ich denn da auch noch den Job wieder integrieren?
Da war das Küche aussuchen ja schon fast Entspannung, wenn ich mir vergegenwärtige welche weitreichende Entscheidung ich noch zu treffen habe.
Doch auch das ist nicht für die Ewigkeit!

Manchmal frage ich mich ob die Fragen des Lebens mit der Zeit wichtiger werden die Entscheidungen bedeutender, dass es mir zunehmend schwerer fällt diese zu treffen. Oder ist es das Alter ;-) schließlich habe ich ja die 40 geknackt.
War ich in jüngeren Jahren recht schnell damit Entscheidungen zu treffen, merke ich jetzt im öfter, dass ich diesen gerne aus dem weg gehe oder sie an Andere zu delegieren versuche.  Einfach beim Gewohnten zu bleiben ist auch eine Methode diese zu umgehen. Deswegen auch der feste Entschluss nächstes Jahr wieder die schon bekannte Wohnung im vertrauten Urlaubsort zu wählen. Gewohnheiten sind nun mal entspannter!

Aber vorher muss ich ertst noch den Inhalt eines Einfamilienhauses mit Keller und drei Garagen in Kisten verpacken. Das wird noch manch eine Frage aufwerfen (Woher ist denn das und wem gehört es?)  und noch viele Entscheidungen ( Braucht das noch jemand oder kann das weg?)  fordern.
Und eine neue Angstattacke wird sich wohl nicht vermeiden lassen, wenn der Umzugstermin näher rückt, das Ende an vorhandenen Kisten sehr nahe ist aber an zu verpackenden Dingen kein Ende findet. Und dann noch die vielen Entscheidungen, wo das alles wieder hinein soll.
Es wird definitiv noch spannend, und vielleicht habe ich beim nächstenmal schon ein paar Antworten zu meinen Fragen.

Die Zeit wird es zeigen!











Montag, 28. August 2017

Was ist Glück?

"Dreh die Uhr zurück - blick auf`s letzte Stück - und sag: was ist für dich Glück?"
Andi Weiss

Es gibt Momente im Leben in denen wir innehalten und einen Blick zurück werfen.
Für mich war in den letzten Wochen so ein Moment - mein 40. Geburtstag!
Das Lebensgefühl war am Tag vor dem "denkwürdigen" Ereignis zwar kaum anders als an dem besagten Tag und doch ist es eine neue Schwelle die überschritten wurde.

Am Morgen meines Geburtstages legte ich die CD von Andi Weiss: "Lieb dich gesund" auf.
Ich hatte sie zu meinem letzten Geburtstag geschenkt bekommen und einige der Lieder haben mich im letzten Jahr begleitet. Doch diese Zeile wurde mir jetzt neu bewusst.
"Schau zurück und sag: was ist für dich Glück?"

Dachte ich zuerst, dass es eine schöne Idee ist sich darüber einmal Gedanken zu machen, muss ich jetzt feststellen - es ist gar nicht so einfach das Glück in Worte zu fassen.
Nicht dass mir schon wieder die Worte verloren gegangen sind, aber irgendwie lassen sie sich auch noch nicht so recht einfangen. Dazu muss erwähnt werden - ich schreibe diesen Beitrag gerade im zweiten Versuch.

Im Blick zurück findet man das Glück nicht im materiellen Reichtum, sondern im Reichtum wertvoller Beziehungen.
Bedingungslos und treu geliebt zu sein mit allen Ecken und Kanten, in guten und in schlechten Tagen - das ist für mich Glück.  Einen solchen Menschen seit 20 Jahren an meiner Seite zu wissen erfüllt mich mit Dankbarkeit und lässt mein Herz schneller schlagen.  Danke dir mein Lieblingsmensch!




Dann sind da Eltern, Geschwister, Kinder, Freunde - die mir zur Seite stehen mit Rat und Hilfe, Trost und Ermutigung, im Lachen und im Weinen,  aber auch mal in Auseinandersetzungen und Konflikten an denen unsere Persönlichkeit wachsen kann. Das sind die hellen und auch mal die dunklen Seiten des Lebens, aber gerade durch die dunklen Zeiten erleben wir die hellen um so schöner.

Nach langem, geduldigem Warten ein ersehntes Ziel zu erreichen kann auch Glück sein aber ein unverhofftes Geschenk zu bekommen ist es definitiv.

Und dann sind da auch noch die vielen kleinen und großen Nuancen des Lebens:
Ein unverhoffter Gruß, ein überraschender Brief im Postkasten.
Freunde die zu einem stehen.
Das morgendliche Konzert der Vögel.
Die Stille des Waldes.
Ein Spaziergang mit meinem Lieblingsmensch.
Trost und Ermutigung in Zeiten der Not.
Ein harmonischer Abend mit der Familie.
Ein gewonnenes Spiel ;-)
Ein gutes Essen in netter Gesellschaft.

Ich könnte noch viele Dinge, Ereignisse und Menschen aufzählen die dazu beitragen, dass das Glück in meinem Leben Kreise zieht.
Doch über allem steht die Liebe!

Mich geliebt zu wissen macht mich glücklich, gibt mir einen Wert ohne Verdienst, einfach so weil ich bin wer ich bin. Doch jede menschliche Beziehung ist nur ein Abglanz der Liebe die mir Gott selbst entgegen bringt. Von Gott bin ich bedingungslos geliebt und angenommen.

Ihm nahe zu sein ist mein Glück!









Mittwoch, 19. Juli 2017

Bilder schreiben, Worte atmen

Mir sind die Worte verloren gegangen!
Schon lange habe ich hier keine mehr zurückgelassen. Es waren zwar viele Gedanken vorhanden doch haben sie sich nicht in Worten einfangen lassen.
Sie haben mir die ein oder andere Nacht verkürzt und vieles in die Tat umgesetzt, aber wenn ich versuchte sie in Worte zu fassen ergab es nur trockene Buchstabensuppe. Irgendwas fehlte, - vermutlich das Wasser!

Der Monat Mai und auch der Juni hatten uns sehr heiße Tage beschert.  Die Luft knisterte schon beinahe vor Hitze und die Natur verlor allmählich ihre Farben, ob der lang anhaltenden Trockenheit. Und einmal mehr sah man das alles was existiert nicht ohne das Lebenspendende Nass sein kann.
Die Luft im Wald war würzig, voller starker Düfte nach Nadelbäumen, Harz und Erde. Die Natur schien die Luft anzuhalten weil das Atmen immer schwerer wurde.


Bei mir war die Betriebstemperatur mittlerweile auch schon ziemlich angestiegen.  Der Motor wieder einige male kurz vor dem überhitzen. Ein Termin jagte den anderen eine Pflicht die nächste. Und wie ich in einigen anderen Blogs auch schon gelesen habe, ist die Zeit vor den Sommerferien ein ähnlicher Hürden Marathon wie auch schon vor den Weihnachtsferien. Ein Abschlussfest löste das nächste ab und eine Hochzeit die nächste. Zwischendurch noch ein paar Behördengänge, wichtige Briefe, Hausbesichtigungen und Geburtstagsfeiern.
Ich halte die Luft an weil das Atmen schwerer wird, die ganze Konzentration voll auf das weiter Funktionieren fixiert.
Manchmal wünsche ich mir eine Zeitmaschine um in die unbeschwerte Kindheit zurück zukehren und einfach mal nur mit Puppen zu spielen ;-).
Doch ich lebe im hier und jetzt, und einmal mehr muss ich mir bewusst machen, dass die Sorgen des einzelnen Tages genug sind aber noch nicht zu viel. Zu viel wird es erst, wenn ich mal wieder versuche die Probleme von Morgen und Übermorgen auch heute schon zu lösen. Dabei bleibt dann auch keine Zeit mehr fürs Auftanken und zur Ruhe kommen. Der Motor läuft heiß, das Wasser verdampft.  Für Reflektion und Wörterklang bleibt keine Zeit und keine Kraft. Es bleibt nur staubtrockene Buchstabensuppe.


Ich sitze im Finstern. Vor einer Stunde sind dunkle Wolken zusammen gezogen und haben die Sonne verdrängt. Die Elemente toben und wüten als hätten sie einen schlimmen Kampf auszufechten. Die Temperatur ist um 10°C gesunken. Der Wind peitscht den Regen vor sich her wie ein Kutscher der seine Pferde zur Eile antreibt.  Der Himmel wird immer wieder erhellt von grell zuckenden Blitzen.
Ich halte vor Staunen inne. Es ist gewaltig, mächtig und atemberaubend das mit anzusehen.  Es ist Gefahr und es ist Leben! Die Natur wird versorgt mit lebenspendendem Wasser.

Auch ich kehre immer wieder zurück zu meiner Quelle. Lasse mich erfrischen und neu beleben, reinigen und neu ausrichten. In Gottes Gegenwart kommt mein Herz zur Ruhe, sein Wort gibt mir Kraft und Gelassenheit für die Herausforderungen des Tages. Manchmal reicht es um zu funktionieren, manchmal aber auch für Kreativität, Ermutigung und neue Worte.


Am Ende eines Schuljahres gibt es viele, die ein kleines Dankeschön verdienen.


Vor einer Woche hatte es nach langem wieder einige Tage geregnet.
Was für ein Unterschied war es am Morgen durch den Wald zu laufen. Der Wald schien zu atmen und der Morgentau tropfte noch vereinzelte von den Bäumen. Die Luft war frisch, wie gewaschen, und duftete nach Farn, Blüten, grünen Blättern und feuchter Erde.
Die Linden verströmten einen lieblich süßen Duft und man sah Bienen, Hummeln und Schmetterlinge von Blüte zu Blüte fliegen. Kaninchen fröhlich in der Sonne springen.
Schönheit umgibt mich wie ein Schleier, hüllt mich ein in Staunen und in Dankbarkeit.
Gottes Gegenwart wird mir in jedem Blatt, in jedem Tier, in jeder Blüte neu bewusst.

Ich atme! Atme Luft und Licht und Gnade!





Dienstag, 6. Juni 2017

Wurzeln und Flügel

Jetzt bin ich schon über 18 Jahre lang Mutter. Nach dem ersten süßen Baby (das uns viele Nächte durch geschrien hat ;-)) kamen nach und nach drei weitere dazu.
Jedes auf seine Weise einzigartig, wunderbar, besonders!
Jedem auf seine Weise gerecht zu werden ist eine Lebensaufgabe die wir nach besten Möglichkeiten zu tun versuchen.


Waren die ersten Jahre noch von sehr viel Nähe und intensiver Betreuung geprägt, die allmählich in Selbständigkeits Training und Rückzug vom Familienzentrum in die eigenen Zimmerwände geschah.
Müssen wir uns jetzt allmählich mit dem Gedanken anfreunden, dass das Erste ihre Flügel auszubreiten beginnt um das Nest vollends zu verlassen.
Noch ist es eine spannende Entdeckungsreise wohin der Weg des Lebens meine Kinder führen wird und ich bin mit neugierig und gespannt auf ihre Weiterentwicklung, die zunehmend ohne mein Zutun geschieht.
Ich lausche in mich hinein, spüre nach ob sich auch schon Wehmut finden lässt und kann es doch noch gar nicht richtig erkennen.  Vielleicht weil die Aufgabe noch lange nicht abgeschlossen ist, da sind ja auch noch die Jüngeren die noch meine Aufmerksamkeit und Unterstützung brauchen. Doch auch die werden früher oder später ihre Flügel ausbreiten und in ein Selbstbestimmtes Leben davon fliegen.

Ein langes Wochenende lang haben wir "den Ernstfall" üben dürfen. Die beiden Jüngsten auf einem Royal Ranger Camp, die Ältesten voll eingespannt in ihrem Saisonjob oder anderen Terminen, sahen wir uns plötzlich mit der Zweisamkeit konfrontiert. Egal wo wir geladen waren oder was wir unternehmen wollten, wir waren nur zu zweit. Auf einen Schlag alle vier Kinder plötzlich auf eigenen Wegen zu wissen war doch etwas merkwürdig und besonders dem Jüngstem, der zum ersten mal solange alleine unterwegs war, das zuzutrauen, war eine Herausforderung.
Die ersten zwei Tage schlich sich in stilleren Momenten die Sorge auf leisen Sohlen an mich heran und hatte die Wehmut gleich im Schlepptau.
Sich dann zu sagen, dass alle in guten Händen sind und ganz sicher von den Engeln umgeben die Gott für sie ausgesandt hat war wichtig. Aber auch darauf zu vertrauen, dass die gute Saat an Werten, Fähigkeiten und Selbstbewusstsein die wir hinein gesät haben nun Früchte trägt.
Jetzt zeigt sich ob die Wurzeln die wir ihnen geben halten und die Flügel schon stark genug sind für die Flugversuche in die Eigenständigkeit.


Wir haben das Wochenende auch zu zweit sehr genossen. Eine neue Leichtigkeit die da versuchsweise in unser Leben geflattert kam, wie ein Schmetterling einen Hauch von Farbe und Weite mitbrachte.
Und doch bin ich froh, dass wir viele Jahre haben um das Festhalten und vor allem das wieder Loslassen unserer Kinder üben zu dürfen. Sie dann immer wieder in die gnädigen, schützenden Hände Gottes zu legen und darauf zu vertrauen, dass er sie immer begleiten wird ist mir Übung und Trost zugleich.
Eines weiß ich, sie werden alle gehen und ihr eigenes Leben leben. Eigene Wege finden ihr Leben zu gestalten und vielleicht auch eigene Familien gründen. Doch sie werden auch wieder zurück kommen, für einen Moment innehalten um den Duft und Klang der Kindheit zu atmen, ihre Wurzeln zu stärken und dann weiter fliegen.
Und genau so soll es sein!

Aber bis dahin werde ich noch oft ermahnen die Hausaufgaben zu machen, noch viele schmutzige Kleidung waschen und noch mehr reichhaltige Mahlzeiten auf den Tisch bringen.
Sie kommen nicht alle auf einen Schlag und sie gehen auch nicht alle gleichzeitig. Da erkennt man wieder die Weisheit Gottes, denn unser Schöpfer weiß genau wie viel wir tragen können.

In seinen Händen darf ich uns alle geborgen wissen!



Mittwoch, 26. April 2017

Ordnung auf der langen Bank

Jawohl, und noch ein Häkchen!  Das ist ein richtig gutes Gefühl wenn man Punkt für Punkt auf der To-do Liste abhaken kann. In der vergangenen Woche ging es mir Tag für Tag so.

Dienstag :  - Passbilder mit dem Jüngsten machen und neue Ausweise beantragen.  ✔
                    - Abstecher zur Stadtbibliothek  ✔
                   - Abends noch zum Sport  und anschließend noch Taxidienste für die Tochter  ✔

Mittwoch:    - Taxidienste für meine Söhne, Termin geschafft  ✔
                     - den seit zwei Wochen aufgeschobenen Termin beim Orthopädietechniker
                       spontan bekommen und sogar gleich drei Rezepte einreichen können  ✔
                     - meine Tochter zur Anprobe für ein neues Kleid gefahren  ✔

Donnerstag:    - seit einem Monat schiebe ich meine Bewerbung schon vor mir her, jetzt
                            habe  ich sie endlich fertig gemacht und abgeschickt  ✔
                        - den versprochenen Museumbesuch mit meinem Jüngsten genossen  ✔
                        - schon mal einen Teil für die Wochenendfreizeit gepackt  ✔
                        - Abends noch zum Sport ✔  und im Anschluss noch eine spontane
                          Hausbesichtigung durchgeführt  ✔

Freitag:         -  Kleingebäck für die Freizeit gebacken und fertig gepackt  ✔
                      -  Termin beim Arzt wahrgenommen  ✔
                      -  Abreise!  Das Wochenende kann kommen  ☺

Gerade wenn sich einiges angesammelt hat, das schon länger darauf drängt erledigt zu werden wird mir bewusst wie lang die Langebank so werden kann.
Und jedesmal wenn ich an die Dinge auf der Langenbank denke, kommen negative Gefühle an die Oberfläche und rauben mir die innere Ruhe. Trotzdem muss ich mich oft überwinden sie endlich anzugehen. Besonders wenn es um Behördengänge geht schiebe ich sie gerne vor mir her, und solange keine Fristen überschritten werden ist ja auch meistens alles gut ( wobei ich es schon mal geschafft habe meinen Personalausweis zwei Jahre nach Ablauf erst neu zu beantragen) . Hilfreich ist es wenn dann jemand sagt: Los komm las uns das morgen erledigen! Wenn ich dann erstmal dran gehe an die Langebank und den ersten Haken setzen kann, gibt mir das soviel positiven Antrieb, dass es dann meistens auch gleich einpaar Dingen mehr an den Kragen geht ;-) . Das ist wie bei den Dominosteinen, wenn erstmal einer angestoßen ist dann gibt es eine Kettenreaktion.

Vieles mit mehr Gelassenheit anzugehen ist eine wichtige Lektion gewesen die ich durchaus lernen musste, und manches auf meiner Langenbank darf ruhig noch ein wenig dort verweilen. Dabei den Unterschied im Blick zu behalten was dort ruht weil es nicht so wichtig ist und in der Priorität hinten ansteht oder aber was dort ausharren muss bis ich mich durch gerungen habe es endlich anzugehen - das ist die Kunst!

Dieses mal war es meine Älteste, die den ersten Stein angestoßen hat und meine Schritte in die Bürgerberatung gelenkt hat. Mir graut es immer vor den endlosen Wartezeiten bei den Behörden und anderen öffentlichen Stellen also habe ich meine Töchter schon mal geschickt eine Wartemarke zu ziehen und bin mit dem Jüngsten erstmal zum Fotografen gegangen. Auf den Lippen ein stilles Gebet für schnelles Gelingen, und dann habe ich gestaunt wie Gott es alles angepasst hat! Ich kam gerade passend in der Bürgerberatung an um unseren Termin wahrzunehmen und  war in einer Stunde mit allem fertig.
Wenn wir Gott beim Wort nehmen nimmt er uns auch beim Wort!
Er sagt uns zu, dass wir mit all unseren Sorgen, und seien sie noch so klein, zu ihm kommen dürfen. Er hört und er hilft! Nicht immer so wie ich es mir vielleicht ausgedacht habe, aber immer so wie es für mich gut ist.
Mit dieser Gewissheit will ich versuchen die nächsten unliebsamen Dinge auf der Langenbank schneller anzugehen. Es schenkt Gotteserfahrungen und positive Energie die dann ein Häkchen nach dem anderen auf die Liste bringt!





Und nach all den vielen erledigten Dingen konnte ich das Wochenende genießen.
Zwei Tage auf dem schönen Sanderhof!  In der Gesellschaft  meiner Eltern, Kinder und Geschwister und verwöhnt, vom tollen Küchenteam, mit den leckersten Speisen




( für eine Mutter ist es doch das größte sich einfach mal an den gedeckten Tisch zu setzen und zu genießen ohne vorher stundenlang in der Küche zu stehen, und noch vorher sich den Kopf zu zerbrechen was denn all die Leute essen werden) und vom April mit wunderschönen Schäfchenwolken am blauen Himmel, warmen Sonnenstrahlen im Gesicht, plötzlichen Hagel- und Schneeschauern und frischem Wind beschenkt zu werden. Der April macht bekanntlich was er will, doch das tat unserem Wochenende keinen Abbruch.


Zeit zu haben miteinander zu reden, zu singen, zu häkeln, zu spielen, zu wandern und einfach Anteil zu nehmen am Leben der Anderen. Unsere erste Großfamilien Freizeit war ein Erfolg und ist auf jeden Fall wiederholungs würdig.
Denn das Beste, das wir einander schenken können ist unsere Zeit!