Mittwoch, 6. Juli 2022

In Erwartung dessen was kommen wird

Es ist mal dringend an der Zeit hier etwas Staub zu wischen :-)

Lang ist es her, seit ich mich mal gemeldet habe.
Und viel ist passiert seit dem.

Je mehr sich das Leben in die alten Bahnen einfädelt, desto weniger Zeit scheint übrig zu sein und auch weniger Gedanken die sich in geschriebene Worte ergießen gönnen.

Anfang des Jahres 2019 stand es endgültig fest, dass ich wieder in meinen Job zurück muss oder ganz kündigen. Eine vorübergehende Erwerbsminderungs Rente wurde abgelehnt, das Krankengeld und weitere Maßnahmen ausgelaufen. Also versuchte ich den Wiedereinstieg in kleinen Schritten.
Es war nicht ganz einfach und durchaus herausfordernd und doch ging es besser als erwartet.
Die Kollegen nahmen mich mit viel Einfühlungsvermögen auf und machten mir den Neustart leicht.
Ich begann wieder Wurzeln zu schlagen, Zukunft zu planen, an möglichen Modellen der Zusammenarbeit zu tüfteln.  Obwohl für mich vorher fest stand, dass ich nur noch das Schuljahr zu Ende bringe und dann kündige, bröckelte mein Entschluss.

Meine Gaben und Fähigkeiten waren doch eindeutig in diesem Bereich, von Eltern und Kollegen bestätigt und selbst so empfunden, wuchs in mir das Unverständnis über den (un)nötigen Bruch.
Und doch hatte ich eine tiefe innere Gewissheit darüber, dass meine Aufgabe hier zu Ende war.
Trotzdem keimte die Hoffnung auf Wiederbelebung, mit weniger Verantwortung, dachte ich würde es möglich sein. Doch Gott hatte anderes mit mir im Sinn.
Ich wurde wieder krank und schleppte mich mit verschiedenen, nicht endenden Infekten 7 Wochen lang durchs Leben. Es schien nichts zu helfen, nicht einmal Antibiotika. Bis ich endlich kapitulierte!

Ich tat den unvermeidlichen Schritt und kündigte, schweren Herzens, offiziell meine Stelle. Meine Gesundheit stabilisierte sich daraufhin stetig, doch die Frage blieb: Was jetzt?
Einige Tage später, erzählte mir ein Freund von seiner neuen Arbeitsstelle und dass er den Eindruck habe es wäre der perfekte Job für mich, aber ich hätte ja schon eine Stelle. Völlig verblüfft erzählte ich ihm von meiner Kündigung und bewarb mich ein paar Tage später auf Grund seiner Empfehlung bei der Bildungsagentur. Unversehens hatte ich einen Monat später wieder einen Job, und probierte mich in neuen Aufgaben. Es war eine große Herausforderung, doch ich fand mich immer besser rein und gewann Freude an der neuen Aufgabe. Aber ich merkte schnell wie sehr mich auch diese Arbeit an meine Grenzen brachte und ich oft völlig erschöpft nach Hause kam. Als dann auch noch das Corona Karussell uns auf seine Fahrt mitnahm und zu starken Spannungen im Team führte, entschied ich mich in diesem Jahr, auch hier einen Schlussstrich zu ziehen. 

Jetzt finde ich mich in einer Warte und Wachstumszone wieder. Habe einige Ideen für Weiterbildungen und versuche mich im Schreiben. Habe dabei viel Zeit für meine Kinder, die sich teilweise auch gerade in Orientierungsphasen befinden. Berate, ermutige, schiebe auch manchmal und bete.
Welch ein Trost ist es für mich zu wissen, dass ein mächtiger Gott alles in seiner Hand hat und unsere Wege lenkt.

"Der Mensch plant seinen Weg, aber der Herr lenkt seinen Schritt:"  Sprüche 16,9

"Gottes Wege sind vollkommen. Alle Worte des Herrn sind wahr.
Allen, die sich zu ihm flüchten, bietet er Schutz."    2.Samuel 22,31

"Gott gibt mir Kraft und macht meinen Weg sicher."   Psalm19,33

Ich will versuchen euch demnächst wieder öfter mit in meinen Alltag blicken zu lassen, in die Themen die mich bewegen oder beschäftigen. Meine neuen "Hobbys" und Überzeugungen wie zum Beispiel die Vollwert Ernährung, das Brot backen - mittlerweile auch mit Sauerteig, eine neue Sprache zu lernen, und immer wieder Bücher, Bücher, Bücher 

Schreibt gerne in die Kommentare, was euch am ehesten interessieren würde.

Ab und zu lasse ich euch vielleicht auch mal einen Blick in ein Date mit meinem Lieblingsmensch erhaschen. Seit unsere Kinder groß und selbständig geworden sind haben wir es uns zum Ziel gesetzt einmal im Monat miteinander auszugehen oder etwas besonderes zu unternehmen. Uns war es schon immer wichtig einander im Trubel des Familienalltags nicht aus dem Blick zu verlieren, doch mit kleinen Kindern war das nicht immer einfach. Jetzt hat sich die Situation zu unseren Gunsten geändert, und es sind die Kinder die uns auch mal weg komplimentieren mit der Frage wann seid ihr denn mal wieder länger weg? Wir möchten unsere Kumpel mal wieder für ein paar Tage zum zocken einladen. 
Und in diesen Sommerferien haben wir sogar zwei Wochen das Privileg Kinderfrei zu haben weil sie sich auf diversen Freizeiten befinden. Eine ungewohnte Situation plötzlich Stille im Haus zu haben, nur noch für zwei kochen zu müssen (bei zwei Söhnen über 1,80 mit dem Appetit Heranwachsender ein großer Unterschied) und keine Taxifahrten mehr zu haben. 
Das sind die kleinen Übungsphasen in denen die Kinder das Selbständig sein trainieren und wir Eltern die Zweisamkeit neu erleben, ein kleiner Vorgeschmack auf die Zeit wenn das Nest leer und das Haus still sein wird. Gut wenn man jetzt schon den Focus auf  das miteinander richtet und nicht nur ein nebeneinander lebt, das nach Wegfall der Familiären Pflichten nur noch Fremdheit und Leere hinterlässt.

In diesem Sinne, ein Gruß von der Blaubeer Route bei den Externsteinen in Horn-Bad Meinberg. Da hat es uns die Tage hin verschlagen und staunen lassen wie viele Blaubeersträucher da wachsen.





Unterwegs auf unwegsamen Wegen :-)


               






Pause am Blaubeermeer



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen