Freitag, 7. April 2017

Von Sackgassen und neuen Wegen

Frühling liegt in der Luft, es ist ein herrlicher Tag! 


Umgeben von blauem Himmel und Sonnenschein, Vogelgezwitscher und frischer Luft gehe ich schnellen Schrittes durch ein kleines Wäldchen. Ich hoffe, so den Weg  abkürzen zu können. Dankbarkeit erfüllt mein Herz über die Schönheit die mich umgibt, und dass ich gesunde Füße habe die mich tragen. Es ist auch viel schöner durch Wald und Flur zu gehen als an Hauptverkehrsstraßen entlang. Aus dem Wäldchen heraustretend lande ich in einer ruhigen Siedlung. Bungalows mit schönen Gärten reihen sich hier aneinander. Der Straße folgend wähne ich mich meinem Ziel schon nahe, bis ich plötzlich in einer Sackgasse stehe.

Upps, da scheint es nicht weiter zu gehen. Muss ich wirklich wieder zur Hauptstraße zurück und um die Siedlung herum?  Bevor ich einfach umkehre spreche ich einen Bewohner an ob er mir sagen kann wie ich mein Ziel erreichen kann. Mich trifft ein irritierter Blick, doch dann scheint er zu merken, dass ich es wirklich ernst meine und sagt nur ich soll dem Weg weiter folgen dann wäre das Ziel schon erreicht.
Also gehe ich weiter, und was für mich zuerst wie eine Hofeinfahrt aussah entpuppt sich als schmale Straße die in einem Fußgängerweg mündet der zwischen den Grundstücken hindurch direkt zum See führt. Mein Ziel ist erreicht!
Von der vermeintlichen Sackgasse bis zu meinem Ziel waren es gerademal 200 Meter, und jetzt verstehe ich auch die Irritation des Bewohners.  Er kannte den Weg und wusste um die Nähe des angestrebten Zieles, ich wiederum fühlte mich wie in einem Labyrinth.  Obwohl ich einen guten Orientierungssinn habe und die Richtung kannte, wusste ich nicht, dass der Weg zum Ziel direkt vor mir lag.

Genau so wie in dieser Situation geht es mir gerade mit meinem Leben.
Ich genieße die schönen Tage, die Ruhe am Morgen wenn meine Familie unterwegs ist, schöpfe Kraft in der Gegenwart meines himmlischen Vaters, mache Sport und meinen Haushalt - und frage mich, wie geht es weiter?
Wie lange kann ich noch zu Hause bleiben?
Wie viel Zeit brauche ich noch um mich gut genug erholt zu haben?
Bin ich schon wieder belastbar genug um arbeiten zu gehen?
Geht es aus dieser Sackgasse weiter, oder muss ich umkehren?

Doch ich darf nach dem Weg fragen!

"Herr, zeige mir die Wege die ich gehen soll, und weise mir die Pfade, denen ich folgen soll.
Führe mich und lehre mich, nach deiner Wahrheit zu leben, denn du bist der Gott der mich rettet. 
Auf dich hoffe ich zu jeder Zeit."                                         Psalm 25, 4+5

Gott selbst sagt mir zu, dass er mich führen wird. Denn er kennt den Weg gut.

"Ich will dir Verständnis geben und den Weg weisen, den du gehen sollst. Ich will dich beraten  - 
mein Auge ruht auf dir."                                            Psalm 32, 8

In diesem Wissen und voller Vertrauen will ich Schritte wagen, und auch wenn es manchmal so aussieht als würde es nur in einer Sackgasse enden weiß ich doch es geht weiter. Ich kann es noch nicht sehen, aber Gott hat den Überblick und er wird mich zum Ziel führen.

Das klingt doch wirklich gut, oder?
Aber dann frage ich mich, wird das Ziel, das ich erreiche, denn dann auch das sein, das ich erreichen wollte?
Ich denke schon, denn Gott ist gut!
Er hat den absoluten Überblick, er weiß was gut für mich ist und er will nur das Beste für mich.

"Freu dich am HERRN, und er wird dir geben, was dein Herz wünscht.
Überlass dem HERRN die Führung deines Lebens und vertraue auf ihn, er wird es richtig machen."                                                                                             Psalm 37, 4+5

Mit diesem Wissen und vor allem mit festem Vertrauen will ich weitergehen!


Manchmal wünsche ich mir, ich könnte schon mal um die nächste Kurve meines Lebensweges schauen und schon mal sehen wie es weiter geht. Doch das ist nicht möglich also muss ich Geduld haben und weitergehen.

"Was ihr jetzt braucht, ist Geduld, damit ihr weiterhin nach Gottes Willen handelt. Dann werdet ihr alles empfangen, was er versprochen hat."                                 Hebräer 10,36

Und bei Gelegenheit werde ich euch daran teilhaben lassen was sich noch alles auf diesem Weg verbirgt, welche Antworten ich finden werde. Denn Fragen habe ich genug. Es ist so vieles in der Schwebe.
Wie es mit der Arbeit weitergeht?
Wann wir endlich unser Haus verkauft kriegen und umziehen können?
Welche Wege die Kinder einschlagen werden? Vielleicht zieht das erste Küken noch in diesem Jahr zum studieren weg. Wird das Jüngste Küken den Wechsel in die nächste Klasse schaffen?
Werden sich meine Träume von einer eigenen CD oder einem Buch erfüllen?
All das liegt noch im Ungewissen, aber eines weiß ich mit Sicherheit

Gott ist gut!

Gottes Augen sehen weiter!

Gottes Augen sehen weiter
viel weiter noch als unser Herz
Gottes Augen sehen weiter
weiter, auch in Leid und Schmerz

Da wo wir nur dunkle Wolken sehen
da sieht Gott das Licht am Horizont
da wo wir nur Last und Schmerzen spüren
sieht Gott den Sieg über den Tod

Gottes Augen sehen weiter
da wo wir vor hohen Mauern stehn
Gottes Augen sehen weiter
da wo wir sein Handeln oftmals nicht verstehn.

Er hat schon geholfen
wenn wir verzweifelt noch um Hilfe flehn
Seine Hand ist größer
wenn tiefe Zweifel unser Herze quälen

Vertraue seiner Führung
Er bringt dich an das Ziel
wo unser Herz verzagt
sieht Er doch schon so viel.

Denn Gottes Augen sehen weiter
weit über unseren Horizont
Er will uns allezeit begleiten
wenn wir auf ihn allein vertraun.

Enny    Mai 2006

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen